Geschichte Kamasilvias
Kamasilvia
In uralten Zeiten, bevor man die Geschichte aufzeichnete, stand der heilige Baum fest am höchsten Ort des Waldes. Die Göttin Silvia stieg gemeinsam mit den Geistern der Natur herab und nannte den Baum Kamasilve. Die Energie der Sonne und des Mondes erschuf die Ganelle und Vedir, die den Segen der Göttin erhielten.
#1 Im Jahr 274 des Elionischen Kalenders
Guy Seric, der König Calpheons, bezeichnete Kamasilvia voller Bewunderung als „natürliche Festung, die von den Erdgewalten beschützt wird“. Die riesigen Bäumen waren mehrmals so groß wie er und der Wald war gleichzeit still und steckte doch voller Leben. Es war nicht nur das. Auch die Palastwache, der Stolz Kamasilvias, war äußerst eindrucksvoll. Er sah seine Gelegenheit, die mangelhaften Bogenfertigkeiten der Truppen Calpheons zu ergänzen. Nachdem er mehrere Gesandte nach Kamasilvia schickte, einigte man sich schließlich auf eine Militärallianz. Die Truppen Kamasilvias wurden in der Saunilfestung und der Anti-Troll-Befestigungsanlage im Süden Calpheons stationiert und einige Priester, allen voran die Heilige Nelydormin zum Langblatt-Außenposten entsandt. Es mag zwar so scheinen, als hätte nur Calpheon von diesem Bündnis prophitiert, doch auch wenn man es gemäß den Anweisungen der Kama-Grána zu vertuschen suchte, um das Bild eines Paradieses aufrechtzuerhalten, litt auch Kamsilvia unter einem Krieg, da die verschiedenen Nachkommen der Silvia untereinander kämpften und Blut vergossen.
#2 Im Jahr 276 des Elionischen Kalenders

Königin Brolina Onett, die den Thron in sehr jungem Alter bestiegen hatte, nutzte all ihre Kraft, um Kamasilvia unter ihre Gewalt zu bringen. Sie trug von Geburt an die Macht der Ganelle in sich und zeigte eine große Begabung für die Bindung mit der Natur. Aufgrund ihrer herausragenden Weisheit war es fast schon selbstverständlich, dass sie Königin werden würde. Doch der Krieg war eine andere Sache. Die Ahib, eine der Vedir-Fraktionen, die Kamasilvia bedrohten, waren besonders wild und es schien, als würden sie vor Wut bald explodieren. Die Ganelle und die Vedir waren nicht immer zerstritten gewesen. Zur Urzeit waren die Zwillingstöchter der Silvia, Ganelle, die die Macht der Sonne erhielten, und die Vedir, die die Macht des Mondes erhielten, gute Freunde. Doch im Jahre Elions 235 überkam Kamasilvia eine Katastrophe, die ihre Freundschaft unter die Probe stellen sollte. Das war die erste Probe für die Nachkommen, die stets nur Fülle und Wohlstand genossen hatten. Überall in den Bergen, den Wäldern und den Wiesen nisteten sich Dunkle Geister ein, und mit der Zeit wurden ihnen immer mehr Opfer abverlangt. Die Nachkommen der Silvia verließen sich für ihr Überleben einzig und allein auf den Heiligen Baum der Kamasilve, in dem die Göttin ihre Macht hinterlassen hatte. Angesichts der Schreie der Natur beteten die Nachkommen darum, die Katastrophe enden zu lassen, doch die Göttin antwortete nicht.
Als sie dann noch von der Prophezeiung erfuhren, die Hauptstadt würde bald unter Asche begraben werden, fassten die Vedir einen Beschluss. Sie suchte eine Kraft, mit der sie die Dunklen Geister überwinden konnten. Sie versuchten es oft, doch in Kamasilvia fanden sie einfach keine Kraft, die die der Kamsilve übertraf. Da kamen die Vedir zu dem Schluss, die Kamasilve zu verbrennen, um ihre Kräfte freizusetzen. Sie wandelten ihre Idee in die Praxis um. Als die Kamasilve verbrannte, war die Zerstörungskraft der freigesetzten Lebensenergie unglaublich. Doch die Kamasilve blieb davon nicht unversehrt. Als die Kamasilve, die Mutter der Natur, aller Wälder und allen Lebens erlosch, war der Verlust für ihre Nachkommen unbeschreiblich groß. Doch glücklicherweise wurde die traurige Stille durch das Lied des Waldes unterbrochen. Es war ein tröstendes Lied, das davon kündete, dass die Kamasilve wieder aufwachen würde, und das noch für lange Zeit durch den Wald erschallte.

Die Dunklen Geister waren zwar verschwunden, die Nachkommen überkam aber die Angst, dass sie nun die Kräfte der Göttin nicht mehr nutzen konnten. Es gab keine Garantie dafür, dass sie keine weitere Krise ereilen würde. Womöglich würde sie sogar eine noch größere Katastrophe erwarten. Deshalb luden die Nachfolgen Kamasilvias die Äste der Kamsilve mit Geisterkräften auf, um daraus noch bessere Waffen zu fertigen und lernten, damit umzugehen. Die Waldläuferinnen, die mit Bogen und Schwert kämpften, wurden zur Acherwache zusammengefasst. Die Acher übernahmen die Hauptstadt, schlossen alle Tore nach Kamasilvia und nahmen keine Außenseiter mehr auf. Seitdem sind dVedir und Ganelle immer weiter auseinandergegangen. Sowohl in ihrem Umgang mit den Kräften als auch in ihrer Denkweise unterschieden sie sich voneinander. Schließlich wandten sich die Ahib gegen die Acherwachen. Die Ahib waren eine Fraktion, die sich ausschließlich aus dem Stamm der Vedir zusammensetzte und stets nach übernatürlichen Kräfte dürstete. Haben sie vielleicht nicht die Kraft vergessen, die sie durch das Verbrennen der Kamasilve erhalten hatten? Man sagt, dass das Erlöschen der Kamasilve die Geburt der Ahib war. Den Ahib war die Geschichte ihes Waldes und der Geister gleichgültig, und sie waren selbstgerecht und eingebildet. Deswegen wurden sie in Kamasilvia als Ketzer bezeichnet und man versuchte sogar, ihre Existenz zu leugnen. Einige der Mitglieder der Vedir haben ihre Neutralität zwischen den radikalen Ahib und den konservativen Acher erklärt. Das waren die Dunkelklingen, die sich genau wie die Waldläuferinnen auf die Zeremonien der Kamasilve als Teil der Vorzeitlichen Geschichte beriefen und den Schwur ablegten, Kamasilvia zu beschützen. Das Land war in Acher, Waldläuferinnen, Dunkelklingen und Ahib aufgeteilt und es schien nicht so, als würde sich zwischen ihnen ein gemeinsamer Nenner finden lassen.
Außerdem nahm die Arroganz der Ahib mit jedem Tag zu. Es ging das Gerücht um, sie würden im Wildbaumwald und auf dem Kabuaberg verdächtige Dinge tun. Daraufhin hat die Acherwache den Vedir den Zutritt zum Wald verboten und überall Wachposten aufgestellt. Die Ahib und auch die Dunkelklingen reagierten äußerst erzürnt darauf. Das Problem war, dass sie die Vedir klar beim Namen genannt hatten. Doch die Acher ließen nicht ab. Sie erklärten, sie würden für die Ganelle sprechen und bedrängten die Vedir noch mehr. Die Acher fürchteten sich vor keinem Krieg. Sie wussten genau, dass die Vedir nur über halb so viele Anhänger verfügten, wie die Ganelle. Nach diesem Vorfall entschieden sich die Dunkelklingen, Kamasilvia zu verlassen. Eines Morgens verschwanden sie einfach aus den Geschichte des Landes. Als die Dunkelklingen fort waren, waren die Acher noch entschlossener, gegen die Ahib vorzugehen. Diese erlitten durch die Angriffe der Acher einer Niederlage und mussten in den Südosten fliehen. Das war das Gebiet der wilden Salun-Bären. Den Weg, den die Ahib eingeschlagen hatten, konnten die Acher nicht passieren.
Mit den wilden Salun-Bären war keine Kommunikation möglich. Bedrohliche, riesige Schatten; dunkelblaue Augen, die im Dunkel leuchteten. Es war für die Ahib keine leichte Sache, die Salun-Bären auf ihre Seite zu bringen. An der Grenze zm Ödland, das mit Dornengestrüpp überwuchert war, mussten die Acher Kehrt machen. Nach der Rückkehr nach Kamasilve konzentrierten sich die Acher darauf, die durch den Konflikt entstellte Natur zu pflegen. Sie mussten auch einen Weg finden, die Macht der Kamasilve wiederzuerwecken. Außerdem gab es in Kamasilvia immer noch Vedir, die von sich selbst behaupteten, die Kraft der Ganelle in sich zu tragen. Doch solche Leute wollten die Acher nicht auch noch vertreiben.
#3 Im Jahr 283 des Elionischen Kalenders

Eine der positiven Veränderungen, die Kamasilvia erfahren hat, war die Erholung der Natur. Es wurden Priesterinnen herangezogen, um die Kamasilve aus ihrem Schlaf zu wecken und Priesterinnen, die durch eine spezielle Ausbildung zu Heiligen geworden sind, wurden in die Außenwelt entsandt. Überall suchten sie nach Geistern, deren Kräfte sie nutzen konnten. Auch wenn es lange dauerte, wurde so die Energie der Kamasilve Stück für Stück wiederhergestellt.
#4 Im Jahr 284 des Elionischen Kalenders
Mittlerweile sind seit der Flucht der Ahib ins Ödland 8 Jahre vergangen ... Man erzählte sich, dass sie im dunklen Rodilita eine Festung errichtet und zusammen mit den Salun-Bären neue Waffen erschaffen hätten. Die einst ausgetrockenten Dornenranken waren nun von Blutdurst erfüllt und auf der kargen Ebene flackerte das Feuer der Ahib. Die im östlichen Grasland von Kamasilvia stationierten Lemoria-Wachen behielten jede einzelne Bewegung der Ahib genau im Auge und verschärften die Sicherheitsvorkehrungen. Eines Tages kam es zu Reibereien zwischen einigen Truppen der Lemoria, die den Duzaktunnel bewachten und einigen Ahib, die aus dem Ödland herübergekommen waren. Die Lemoria schickten zwar Verstärkung, doch der Ausgang war grauenhaft. Die Lemoria-Wache hatte die Hälfte ihrer Truppen verloren und die Ahib zogen sich erst zurück, als die Kamasilve-Priesterinnen den Duzaktunnel blockierten. Das waren nicht die Ahib von früher. Was haben sie nur getan, um so stark zu werden? Die Acher bekamen Angst, so als hätten sie es wieder mit den Dunklen Geistern zu tun. Je weiter die Ahib ihren Einfluß ausweiteten, umso unruhiger wurden die Acher. Bis zur vollständigen Wiederherstellung der Kamasilve würde es nicht mehr lange dauern. Doch angesichts der Kräfte, die die Ahib an den Tag legten, bestand für den Frieden keine Garantie mehr.
#5 Im Jahr 286 des Elionischen Kalenders
Königin Brolina öffnete alle Wege und Tore, die nach Kamasilvia führten und schickte Boten nach Calpheon und Drieghan.